Ich lerne gerade eine ganz neue Teilzeitfalle kennen.
Wegen Überlastung habe ich als Mutter mit Kind, Job und Haushalt meine Arbeitszeit auf 15 Stunden die Woche reduziert und war sehr glücklich damit.
Aber unsere Arbeitswelt wäre nicht unsere Arbeitswelt, wenn das lange so bliebe.
Nein, es gibt leider seit Monaten eine Entwicklung dahin, dass ich in 15 Stunden die Arbeit von 25 Stunden schaffen soll.
Ich arbeite jeden meiner Arbeitstage quasi im Akkord, um alles zu schaffen.
Heute gab mir mein Chef dann noch neue Aufgaben, obwohl sich die nicht geschafften Aufgaben noch bei mir stapeln.
Ich habe es gewagt, zu sagen, dass ich die neuen Aufgaben in nächster Zeit nicht schaffe, wenn ich die alten Aufgaben alle noch erledigen soll.
Da fing er an, mit mir über Effizienzreserven in meiner Arbeitszeit zu diskutieren á la „Dann gehen Sie doch mit Tempo 50 km/h zum Drucker anstatt mit Tempo 30 km/h“. Und es wurde mir vorgeworfen, dass ich viel zu freundlich sei, wenn jemand etwas von mir wolle.
Aha!
Da habe ich angemerkt, dass, wenn das so weiterginge, ich meine Arbeitszeit nie mehr aufstocken könne, da ich nach den fünfzehn Stunden pro Woche fix und fertig bin.
Das ist also die neue Teilzeitfalle für Mütter. Unmenschliches Pensum in den verbleibenden Stunden und wie eine Zitrone ausgepresst werden.
Aber nein.
Mein Chef deutete ja gleich an (weil er mich gern an mehr Tagen da hätte), dass ich beim Aufstocken meiner Stunden ja nicht automatisch mehr Aufgaben bekäme.
Wer’s glaubt, wird selig!